Schroeder liegt in Brasilien

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Schroeder liegt in Brasilien oder Zé do Rock siehe kalender

 

4. mai 2009

NA ENDLICH!

Ja, es is soweit! Oder besser gesagt, so na! Der film ‚Schroeder liegt in Brasilien’ erblickt nach langer inkubazionszeit das licht der welt, und die welt erblickt den film ‚Schroeder liegt in Brasilien’! Die engel sollen in die trompeten blasen, die kühe sollen singen, die Schweizer Garde soll samba tanzen!

PRESSEVORFÜRUNG – 11.5. um 16 uhr im Neuen Arena, Hans-Sachs-Str. 7
PREMIERE – 12.5. um 20 uhr im Maxim, Landshuter Allee 33, alles in München

Wer kommen will, bitte unbedingt bei ze@zedorock.net MELDEN! Caipirinha solange der vorrat reicht, und brasilianische snäcks (oder waren es brasilianische snakes?) gibts auch. Und superstimmung, hoffentlich...

Der film läuft noch im ramen des forum-dokfests am 13.5., regulär dann ab 21.5.09 in den zwei o.g. kinos. Warscheinlich auch bald in Innsbruck, Hamburg, Kil und dann weiss der geier wo.

Ausserdem gibt es noch vil zu tun, und wir suchen händeringend nach praktikanten, helfern (für eine minute oder merere wochen), gebrauchte funktionirende laptops, playstations und autos auf die wir ein par wochen lang das filmplakat drauf kleben kann (schönes plakat!).

na dann, auf gets

4. märz 2009

Es war eine lange suche nach eim verleier, wir fanden endlich einen, aber auch danach hat sich die geschichte hingezogen, es gab auch probleme mit den brasilianischen musikrechten, dazwischen kam dann noch das totalrauchverbot in Bayern, zu dem ich ein neues buch geschriben hab, das im august erscheinen wird. Nun machte der verleier ein rückziher und is nich mer imstande, die konvertirung des films auf zeluloid zu finanziren - die zeiten sind schlecht, sagt er, wir ham eine krise. Ich weiss nich wovon er redet, wo is da eine krise? Egal, wenn der film nich konvertiert werden kann, brauchen wir auch kein verleier, wir gen den steinigen weg des selbstverleis, wie's so schön poetisch heisst. Dafür werden die milionen am ende durch weniger geteilt.

Übrigens, das buch heisst 'Jede sekunde stirbt ein nichtraucher' - Zé do Rocks lexikon über vorurteile und andre teile, und erscheint im münchner A1 Verlag.

Ausserdem gibt es noch vil zu tun, und wir suchen händeringend nach praktikanten, helfern (für eine minute oder merere wochen), gebrauchten funktionirenden laptops und autos auf die man ein par wochen lang das filmplakat drauf kleben kann (mit klebeband, und das plakat is schön!).

Foto: Frank Sputh

Bild im Großformat (2,5 MB)

25. april 2008

Ja, leute, ich weiss, das zit sich. Bei manchen musikrechten in Brasilien zit sich das ganz schön, ausserdem muss ich mein neues buch fertig schreiben, ich werd nur wider schlafen können, wenn ich das hinter mir hab. Dann aber packen wir disen stir bei den hörnern, koste
es was es wolle!

15. Januar 2007
alô macacada, hallo leute,

der film 'schroeder liegt in brasilien' zaigt, dass die deutshen arm aba gut drauf sind, während die brasiliana viel geld haben aba dauand jamman. daran glaubt nich einmal der tamile im hintersten winkel von sri lanka, auch wenn er weda deutschland bzw. deutsche noch brasilien bzw. brasilianer kennt. der film behandelt nich nur solche klishees und
vorurtaile, sondan er wird selba opfa aines klishees der verlaiha: dass filme über deutshe un brasilianer nur a deutsh-brasilianishes publikum interessiert. nach dem prinzip müsste der bestsella "die geschichte des weinenden kamels" nur das deutsh-mongolishe publicum interessieren.

damit die verleiher sehn, dass der film publikumspotenzial hat und die zuschauer vil lachen, gibt es am 28.01.07 um 11 uhr (matinee) im münchner rio palast (das kino mit dem richtigen namen!) am rosenheimer platz eine verleiherschau, zu der verleiher, vips (z.b. du) und das
normale publikum eingeladen werden. ferlaiha und film-mitarbaita müssen nix zahlen, die andren laida 7 euro (ich muss miete zahlen). man cann bai zé do rock (089) 6 97 02 97 bzw ze@zedorock.net carten reservieren.

nach der session kann man sich bei (natüralich untypischer) brasilianischer musik und brasilianischen snaks unterhalten. wer ihn shon geseen hat, kann es an di freunde waitageben (od au selba nohmal kommen...).

alles gude, e bis denne

zé do rock

 

30. April 2006

Bei der testschau für film-mitarbeiter und freunde des hauses ging die schlange um die ecke - dabei war das kino schon praktisch voll.

Saludos amigos!

Nach zwei jahren harter arbeit und vielen entbehrungen wird der film allmälich fertig.

Wir hatten für die vorführung am 30.4. die leute gebeten, sich und ihre freunde zu melden. 300 leute haben sich gemeldet, aber vile hatten sich oder ihre freunde nicht gemeldet und plötzlich standen 600 leute vorm kino, und wers nicht gesehn hat: die schlange war schon fast bei nürnberg angekommen, wenn ir mir dise leichte übertreibung erlaubt. Ausserdem gab es zwei listen (die der nicht-zalenden (film-mitarbeiter und –unterstützer), und die der angemeldeten, die zalen mussten, aber garantiert rein kommen sollten), wir hatten bei der kasse und draussen erklärungszettel angebracht, aber wenige ham es beim ganzen trubel lesen können, was alles kein problem wär, wenn nicht so vile gekommen wären, und so gab es etwas tumult und ärger am eingang. Vile freunde wollten nich ansteen und sagten, „aber ich bin dein freund“, nur, das waren halt die meisten, auch in der schlange... Keine frage, ich wär auch sauer wenn ich bei der schlange hätte ansteen müssen. Und wir mussten 200 leute heimschicken, was sehr wehtat, aber es ging nicht anders.

Trotz allem war es schön zu sehen, dass so viele leute den film sehen wollten, und die stimmung war großartig. Auch wenn 70 leute, die nich als nicht-zahlende angemeldet waren, geschafft haben, ohne zu zahlen rein zu kommen, musste die produkzion nich fyr kino- und ausrystungsmiete draufzahlen, sondern es gab sogar ein bisschen profit. Die cru begebe sich zum puff!

Gleich nach der vorfyhrung und in den tagen danach hab ich einiges an feedback bekommen, meistens sprach man von einem tollen erfolg, von einem tollen film, aber perfekt is das ganze noch nich. Etwas yber die hälfte der zuschauer fand es gut so wie es is, die anderen fanden, man sollte etwas kyrzen. Aber das war sozusagen ein heimspiel, mit filen froinden und bekannten, und es is damit zu rechnen, das bei eim noitralen publikum di merheit fyr kyrzungen wer. Der regissör Richard Blank meinte dazu: „Du kannst richtig geld damit machen! Aba du musst kürzen!“ Also wird nochmal gekürzt, auch wenn wir sait monaten nix andas tun als kürzen (der erste rohshnitt war 170 minuten lang, nu sind es 105 minuten). Fillaicht ergebt sich das fon selbst, wenn wir manche rechte nicht krigen.

Aussa kürzen kommen noch a par technishe korrekturen dazu. Ainige musikrechte müssten nok ermittelet un zalet werden, un idealawaise sollat der film auf zeluloid konvertiret werden, was insgesamt um de 30 000 euro kosten würd. Man kann de musik, für de man de rechte nit krigt, rausneme, un genügend kinos sin digital ausrüstet, also get es auk one zeluloid, aba natürli sin de chancen des films fil höa, wenn alles so is, wi es sain sollat.

Wir beganne grade mit de suke fon a ferlai. Zwai zaiget sich interesset, aba a fertrag geb es noh nit.

Wir dank oi für oia helfu un untastüzu, wir hoff, ir beroi es nit, un wynsh oi a shöne fryling

Zé do Rock

Impressionen vom Chef und den Untergebenen

10. März 2005 [von Christoph]

inzwischen ist auch cassette no. 95 im computer. das clip-naming beginnt. der chef fährt taxi und die untergebenen basteln an der website.

12. Januar 2005 [von Christoph]

Schönheitmünchen-berlin. es ist grau und kalt. genauso liegt der chef in seiner wohnung rum und überlegt, wie es weitergehen könnte. 100 stunden rohmaterial modern im schrank, der neue aldi-pc keucht schnittbereit in der ecke - aber das wars auch schon. es fehlt wieder mal an allem. vor allem an geld und einer extra-wohnung um die cheffin der cheffin gütlich zu stimmen. und so faucht der pc, die cheffin röchelt und das team wartet in der zirkuskuppel: ratlos.

falls jemand mitleid bekommen hat: bald gibt es eine investitonsseite um die cheffin durch neues geld wieder zum leben zu erwecken. tut gutes!

 

6. September [von Christoph]

wir verlassen heut curitiba, koennten von mir aus aber noch bleiben. curitiba is ungefaehr so gross wie muenchen und die fussgaengerzone sieht auch aus wie in muenchen. ma hat alles was ma braucht, is aber trotzdem in brasilien. unser hotel war deluxe zum schnaeppchenpreis. nur an die livrierten die eim staendig das gepaeck aus den haenden reissen und dir waehrend(!) dem fruehstueck am liebsten jeden kruemel vom teller wischen, muss ma sich erst gewoehnen.

auch das wetta is endlich so wie sichs der deutsche tourist in brasilien vorstellt. ma wird dann natuerlich auch sofort so behandelt. an kalten tagen werd ich von curitibanerinnen staendig nach dem weg gefragt und mach dann mit haenden und fuessen klar, dass ich ihn weder weiss, geschweigedenn erklaeren koennte. an eim warmen tag ruft mir ein dunkelhaeutiger in der fussgaengerzone aus 20 metern entfernung auf deutsch zu: "ey, sss, bissu aus doischland?" eine unverschaemtheit. nicht nur sofort als tourist entlarvt, auch noch mit einem blick zum deutschen degradiert. also verklemmter, unlustiger streber mit hang zum herrenrassentum.

ich stell ihn sofort zur rede. er entschuldigt sich, dass ich einfach wie ein tourist ausseh und zu dieser jahreszeit alle touristen deutsche sind. naja, dann gehts ja noch. wie sich herausstellt is er hip-hopper, war schonmal als dj in DL und hat die fussgaengerzoene in curitiba zu seim wohnzimmer umgebaut. spaeter stellt er mir seine freundin vor. es is die stefanie, eine junge deutsche goldschmiedin die sich mit eim brsilianischen stipendium in curitiba weiterbildet. wir machen natuerlich mit beiden ein interview. seins standesgrmaess auf einem stuhl mitten in der fussgaengerzone inkl. spalier aus neugierigen. stefanie sagt die brasilianer tun sich leichter mit der lebensqualitaet. zusammen einen abend ausgelassen feiern und spass haben, geht auch ohne geld und gesicherte zukunft. sie aergert sich allerdings regelmaessig, wenn sie morgens nicht arbeiten kann, weil niemand da is, der ihr aufsperrt. weder chef noch hausmeister.

solche probleme sind mir fremd. die chefin schaut bis spaet in die nacht laecherliche c-movies, scharcht dann 3 bis 4 stunden und versucht frueh um 7 fraeulein sputh und mich flehentlich zum fruehstueck zu pruegeln. es gelingt ihr fast nie, aber es nervt nochmal schlaf fuer 4 stunden zu finden.

andere unannehmlichkeiten lauern ueberall. prinzessin von rock hat sich wieder irgendwo festgelabert - ich wart allein mit der kamera in der fussgaengerzone. ein gehbehinderter schuhputzer humpelt zielstrebig auf mich zu. voellig sinnlos jetzt nao!, nao!, nao! zu schreien. also drueck ich ihm 5 reais (5 D-Mark kaufkraft) in die hand und mach ihm klar, dass er mich und meine schuhe in ruh' lassen soll. aber nein, er will UNBEDINGT meine keimigen turnschuhe bearbeiten. also gut. als weisser herrenmensch einen verkrueppelten schwarzen zu demuetigen, indem ma ihm auf perfide art klarmacht, dass seine arbeit wertlos is, ihn durch eine herablassende geste vom anstaendigen arbeiter zum schnorrer zu machen - sowas tut ma nich. gerade als deutscher.

also schau ich zu wie er ausgiebig und hingebungsvoll meine turnschuhe mit einer fluessigkeit einreibt, die nach nichts riecht und auch sonst wie wasser wirkt. mit feuchten schuhen freu ich mich ueber die klassische win-win situation: ich hab ein gutes gewissen, er hat gutes geld. aber man kann im leben nie gwinnen. nachdem er seine arbeit beendet hat, sagt er laut und deutlich: 10 reais! langsam merk ich, dass der perfide gedemuetigte sicher nich er is. na, na, na, momentmal burschi! ich hab niemals feuchte schuhe bei dir bestellt, ich hab dir einfach so 5 reais gegeben, was weit ueber ner normalen schuhreinigung liegt, und jetzt willst du das doppelte. nich mit mir!

voellig unbeeindruckt fordert er mit drohend funkelnden augen weiter den mondpreis. 10 reais! 10 reais! dann sagt er noch "policia...policia!". jetzt wirds mir zuviel, ich steh auf und will gehen. blitzschnell greift er an die kamera und haelt sie fest. aeh, des is jetzt bloed. die kamera steht auf dem stativ. ein ruck und sie kracht mit anlauf auf den betonboden der fussgaengerzone.

die kamera waer im arsch. der film waer im arsch. unsere karrieren als brilliante dokumentaristen deutsch-brasilianischer befindlichkeiten: alles im arsch. 10 reais! von einer pflicht-haftpflichtversicherung fuer brasilianische trickschuputzer hab ich noch nie was gehoert. da steht er nun, der deutsche herrenmensch und zittert vor einer halbseidenen brasilianischen reinigungsfachkraft. wenn das der fuehrer wuesste. ich halt die kamera genauso fest wie er, aber das bringt uns beide nich weiter. 10 reais! 10 reais! vergleich ich unsern zeitdruck mit seinem, koennt er allerdings am laengeren hebel sitzen. 10 reais! aber rettung naht. die cheffin kommt und tut was sie am besten kann: sie labert und labert bis dem schuhputzer die ohren abfallen. er laesst die kamera los, seine forderung fallen und schlurft davon.

wiedermal haben die deutschen gewonnen. (wenn auch knapp und mir brasilianischer hilfe.)

hosn nusn naesn

christoph

 

30. August

inzwischen ham wir den prefeito von schroeder entrevistiert, bei dem diebisas (urgrosseltern) aus deutschland gekommen sind, dann den candidato hilmar hertel, dann hat die stadt uns zu einer churrascaria eingeladen (die equipe kann kein essen mer sen), dann ham wir noch den opa gneipel entrevistiert und ein par nette aufnamen im regen gemacht. dann sind wir nach jaraguá do sul gefaren, wo wir den locutor de radio Fred Ullrich bei sein radioprogramm zeigten, sogar mit musica ao vivo (der duo magali und wanderli), in joinville den portal na entrada filmiert, ein par heuser und vom mirante.
seit gestern abend sind wir in curitiba, wollten beim klaus herrmann schlichting versucht, fotos auf CD'S zu graviren, aber das ging nich. immerhin ham wir die ganzen fotos durchgeschaut und ein par ausgeweelt, andre rausgeweelt und ein par neue bildunterschriften gegeben. heute mal das ganze etwas ruiger angegangen und einiges in der internet gemacht (ich musste noch ein artikel iber gabon fir die presse schreiben).

curitiba hat umsonst-cybercafés, von der stadt patrociniert, aber nach einer stunde muss ma den platz fir andre klar machen. jetz bin ich in eim bezalten platz.

 

27. August

gestern waren wir in blumenau, ham da ein par leute entrtevistiert, dann nach schroeder gefaren. zum ersten mal waren wir pynktlich, fyr eine entrevista mit dem prefekt, aber er war dann nich pynktlich, vor allem weil er gar nich gewusst hat, das wir die entrevista ausgemacht hatten (jemand in der prefeitura hatte den encontro mit mir ausgemacht und ihn nich benachrichtigt...).
wir sind grade in jaragua do sul, in der nee, und faren wider hin fyr eine entrevista mit dem hilmar und mit dem opa von der cristiane. am abend zeigen wir den fred im radio, er macht ein deutsches radioprogramm. morgen weiter yber joinville nach curitiba.

 

25. August

nach porto alegre sind wir wider nach gramado um den itaimbezinho zu dren, aber es hat geschifft und ausser nebel ham wir nix geseen. also sag ich in die kamera das da ser schoen is aber man kann nix sen.
dann runter in einer schlechten strasse, in praia grande (20 km von der kyste) far ich auf der hauptstrasse als ein entgegenkommender alter pickup immer mer aus seiner ban ausscheert und immer mer in meine ban gereet. ich bleib sten, er kommt immer
noch auf mich zu, ich hup wie die sau aber es nytzt nix, er rammt uns seitlich und fert weiter. spigel is umgeknickt, wir faren ihm hinterher, hupen mit ton und licht (es is abends), aber er fert weiter, immer ser langsam. dann faren wir neben ihm, er helt an, wir zeigen ihm was er gemacht hat, er scheint besoffen zu sein, ich will die polizei rufen weiss aber nich wo und er auch nich, wir faren zur polizei, aber nur noch die policia militar hat auf, die policia civil hat schon zu, also sie koennen die daten von uns aufnemen aber ein richtiges protokoll krigen wir nur am nexten morgen bei der policia civil, er sagt er kann es zalen und wir koennen uns arrangiren, ich sag ich weiss nich wie das get mit eim mietauto, wir faren dann nach torres, machen ein par aufnamen am strand am nexten tag (wichtig fyr den abspann mit musik von ze ramalho), interviun eine verrykte blondine (budistin) am kalten strand, ich hab inzwishen mit der mietautofirma telefoniert und die sagen die versicherung is so, das ich bin 10% des wertes des autos zalen muss, nur ab dann zalen sie, also muss ich zalen und schauen das ich das geld vom typen krig, also faren wir zu einer volkswagen-werkstatt und bitten um ein kostenvoranschlag, es soll 811 reais kosten, etwas weniger als 250 euro. wir faren zuryk nach praia grande, finden ihn aber er sagt das is zuvil was wir da verlangen (und er is abermals besoffen), und sagt er zalt nur die helfte, wenn ich will, dann sag ich am ende, ok, dann zal halt die helfte, dann sagt er, er kann mir morgen zalen, bald darauf sagt er das er das nexte woche zalt, dann sagt er, er wird sich das geld von eim befreundeten wirt auslein, wir warten 2 stunden auf den wirt, er kommt und sagt er leit nix aus. naja, es gibt keine haftpflichtversicherung in brasilien, der typ is alkoholiker, er wont in eim der ermsten heuser des stedtchens, also is das geld futsch. da hatte ich so eine wut das wir zur polizei gefaren sind, ich wollte das sie ihn zumindest aus dem verkeer zin, so ein typ im verkeer kann noch vil geferlicher werden.
aber es war nach 6 und die civilpolizisten waren schon wider nach hause gefaren. nur die militerpolizei war da, und die is dafyr zustendig, besoffene leute aus der strasse zu entfernen, aber nur nachdem man sich bei der policia civil eine klage eingereicht hat... wir koennten bis morgen warten, aber der film is wichtiger als die rache.

ich kann nur hoffen das das nich zu oft passiert. da fellt es eim schwer, das bild eines zivilisierten brasiliens zu vermitteln. ausserdem stoszen wir dauernd auf pferdewagen und die kru will es filmen und fotografiren. nix da.
heute waren wir in der praia do rosa, eim friki strand, und ham ein typen interviut, der sich beschweert hat, wie schwer es is, den swimming pool sauber zu halten. jetz sind wir in florianopolis und beatnworten emails.
morgen gets weiter nach blumenau.

 

22. August

nach rio grande do sul sind wir nich wegen dem schne gefaren, sondern weil wir sonst noch einiges hir zu tun hatten. aber es wer natyrlich schoen wenn wir schne erwischt hetten. ham wir aber nich.

wir sind in porto alegre, ham ein par leute interviut, inklusive eine schoene transvestitin, ein deutschstemmigen der als soldat im krig gegen die deutschen fyr brasilien gekempft hat, den silvio rockenbach, und heute die liane heraldine. auch ein par gaucho tanzgruppen und gaucho-ukrainische gruppen usw. im hypermarkt BIG war es se lustig, wie der christoph und der frank hinter einer rollschufarerin (die da arbeitet) hinterher rannte. morgen faren wir weiter nach torres, dann nach florianopolis, blumenau, schroeder, joinville, curitiba.

es war regnerisch und relativ warm, jetz soll es regnerisch und kalt werden (6-12 grad), aber dann soll es sonniger und wermer werden, vor allem faren wir richtung norden.

wir 3 ham eine grippe und wir dachten schon, wir endern den tittel auf "drei deutsche rotznasen in brasilien", aber ich bin ja kein deutscher. also noch nich ganz.

 

19. August

sind gerade in porto alegre angekommen.
es schuettet aus allen kuebeln.
endlich hotel gefunden.
zimmer sehen aus wie leichehalle.
wir sind aba noch am leben.
aufm land liefs gut. je groesser die stadt, desto schwieriger wirds.

heute fette interview-beute:
in teutonia mit einer schwarzen (ohne german roots) die als kind erst deutsch (hunsruecker dialekt) dann portugisisch gerlernt hat. sie hat sich beklagt, dass die bildung der leute immer mehr abnimmt. Ihre liebste musik is walzer und marschmusik. So verrueckte sachen wie samba kommen bei ihr nich in die tuete.

auch in teutonia hat ein seit geburt gehbehinderter deutsch-brasilianer als erster buergermeister den ehemaligen stadtteil teutonia zur eigenstaendigen stadt umgemodelt - inkl. zentraler verwaltungsstelle und deutschem bierhaus. kaum einer merkt, dass die vermeintlichen fachwerkhaeuser nur aus unterschiedlich gestrichenem beton bestehen. darueber lacht er sich scheckig. er is stephanie haertl fan (wie ich) und wurde bei eim deutschlandbesuch fuer verrueckt erklaert, weil er fuer eine kleinerer grillfete a la brasil vom deutschen metzger 12kg fleisch wollte.

 

16. August

ich hab am donnerstag recherche gemacht, versucht ein par termine auszumachen, und wir sind seit freitag unterwegs. am abend sind wir in Fuck angekommen, ham ein interviu mit eim deutsch-indianischen und eim italienischen brasilianer gemacht. ich wollte auch 2 stroblonde polnische brasilianer interviun, aber die hatten kein humor und wollten von keinem intrviu wissen. ich hab vile leute in der raststette gefragt, und ich hette so gern schychterne brasilianer interviun, aber sie lassen sich nich interviun. am samstag sind wir weiter nach sao joaquim gefaren, aber da war kein schne weit und breit (es wird momentan wermer und wermer), und dann weiter nach gramado. am sonntag ham wir ein bisschen in gramado gefilmt, vile fachwerkheuser, bissl landschaft, erst interviu mit ein par schychternen deutschgauchos, schoenen und hesslichen, catarinenses, dom, dem strassenmusiker aus porto alegre juergen wentz in einer churrascaria (so ein fleischpalast wo ma fyr ein par euro so viel fleisch essen kann wie ma will, die kellner belagern einen mit iren spiessen, 20 sorten fleisch, dazu lax, sushi, sashimi, 20 salatsorten, mit meresfrychten und allem moeglichen, dazu kese, 10 torten, puddings und so weiter), wasserfall, und heute faren wir weiter nach veranopolis (die gemeinde mit der dritthoechsten lebenserwartung der welt) und teutonia, ein stedtchen, das im guiness book der rekorde is, weil es das groeste kor der welt hat (1000 stimmen), tres coroas (zu eim budistischen tempel), novo hamburgo, sao leopoldo (erste deutsche sidlung - 1824), und dann porto alegre.
es is sonnig und kyl, aber gegen mittag kann ma sogar den pulli auszin. und wir essen zuvil. yberall krigt ma essen in rauen mengen. hab schon drastisch zugenommen. ich konnte nich vorher mailen weil wir in der pampa waren, und das is jetz woertlich gemeint.
keep on rollin

 

12. August

die reise nach brasilien ging gut. wir wurden ein bisschen gefilzt in muenchen, dann ham wir in paris auf den frank gewartet und er war schon Im fliger. er konnte uns nich anrufen weil er ein neues hendi hatte, so warteten wir und in letzter sekunde hat er uns angerufen, die waren grade dabei, den fliger zuzumachen (deshalb war der fliger etwas verspaetet).
In brasilien hatten wir gott sei dank kein problem mit dem zoll. ein par stunden um die sachen mit dem auto zu regeln, dann 4 stunden um es mit den handzs zu regeln. dann gings zum luiz, der uns ser gut empfangen hat. speter sind wir hundemuede zu susanna salles gefaren, und dafuer so was wie 2 stunden gebraucht (zu fuss wers auch nich langsamer gewesen), am ende konnten wir sie nich vor dem konzert interviun, das konzert war mit der falschen musik (aber sie konnte gestern unmoeglich brecht singen, sie war mit den falschen leuten zusammen - das hatte ich irgendwie anders verstanden). aber wir dren hoffentlich in ein par wochen nach.
heute etwas lagebesprechung, der frank versucht den papagei beim nationalhymne singen erwischen (er kann das wirklich), und dann muessen wir wider geld holen, akkus, fotokopien wegen dem auto machen und verschicken, usw usw. und ich sollte organisiren und planen und recherchiren, muss aber die andern rumfaren. und ein paulista in sao paulo mit dem auto loslassen is schon gemein, aber das kann ich den 2 deutschen einfach nich antun.
also vorgestern oder so hat es im sueden geschneitn jetz wirds etwas wermer aber vileicht kommt noch schnee deshalb faren wir mal erst in den syden. das wetter is sao paulo is zwischen 13 und 25 grad, und manchmal scheint die sonne.

 

22. Juli

Also gestern ham wir ein par gute bilder eingesammelt, deutsche die im park gitarre mit trommel musiziren (der letzte brasilianer hatte gesagt er vermisst die musik, die gitarre ...), kinder die an einer fontäne badeten (wie die strassenkinder in der prassa da sé ...), kaputte häuser, penner, leute die windschutzscheiben an straßenkreuzungen waschen… wir ham ein par penner interviut, leider is alles futsch (von den intervius), wegen einer technischen panne. Heute technische, bürokratische und klimatische probleme. Für die u-ban-szenen mit den bettlern is es zu spät, und die leute, die ich interviun möchte hab ich noch nich erreicht oder sind verreist ... natürlich könnte jemand sagen ich sollte vorher anrufen, würde aber auch nix nützen. In Berlin sind vor allem die straßenszenen wichtig. Heute werden wir noch ein supermarkt mit langen schlangen filmen, vorausgesetzt es gibt schlangen. Grade scheint es keine schlangen in den supermärkten zu geben, dabei wissen Gott und ich das es die gibt ... Morgen frü gets weiter mit u-ban und ein par andren szenen. Ich werde versuchen zu berichten.

 

20. Juli

Di frau, di mir ein auto für di osttur versprochen hatte hat sich anders überlegt (und das nachdem si sich 5 tage bei mir nich gemeldet hat ...), und wir brauchen jetz ein mietauto, es werden ein par stunden draufgeen, wenn nich der ganze tag. und das is mal wider ein schlag gegen das budget ... da sind wir mal wider im minus, weil ich ursprünglich damit gerechnet hatte, das wir ein stattauto vom martin ham durch die ganzen drearbeiten in deutshland. deshalb shau ich nur noch kurz rein um zu checken ob was ganz wichtig drin is (zufällig ein auto?), hab das hir entdeckt mit dem abstimmen. also wenn man die tittel Schroeder, Brasil oder Brasilien, Deutschland nemen, is ein bisschen schwirig weil die leute es mit ganz andren sachen verbinden. Also würd ich sagen: Schroeder liegt in Brasilien (Brasilien fica na Alemanha)

 

17. Juli

Ja, we dren grade, ma non troppo. Heut caufet we ferstmal nock a par accessoires, dann seeked we stundenlang a bella deutshe duncle Weif im Feringasee bei Münichen. We mussten es ausnützen, weil es der ferste riti Sommerdag im jar war. Aber entweder war sie nit duncle enug, or nit deutshe or nit bella. Am endem, na zwei Stunden fanden we eine bella deutshe Weif, weiss aber duncle hare un duncle haut. Dann fanden we noh zwei de ser brasilian looked, also dise farbe un stil das nur brasilianas hab, moreninha. We bauten uf, dann war de eine weg un we rifen snell de andre zwei. Dann rifen wir de andren zwei un sie camen, aber na 4 minuten intervew came der Regen. De ferste Sommerdag wurde um 15 Ur beendet. Wir ließen sie ins Wasser stolziren wie das Girl from Ipanema. Es looked nit special gud weil es regnete. Sie erzellten uns, dass ihr Großfader do Brasil cam.

 

15. Juli

Wir wollten am Samstag anfangen, dann am Sonntag, Montag, aber erst am Dienstag Abend hatten wir die Ausrüstung zusammen, am Mittwoch wurde eingestellt und getestet, und gestern ging es los. Die 3 Münchner Tonmänner waren nicht erreichbar, und wir haben den Praktikanten Niko zum Tonmann befördert. Aber er hat ein gutes Ohr und ist technisch versiert, also hat er seine Arbeit gut gemacht. Das erste Interview mit dem Deutschen Herwig Huber war OK, das zweite mit der brasilianischen Silvana Raseo in der Kalango's Bar (brasilianisch) war OK weil die Kneipe noch leer war, aber bei der dritten mit dem Brasilianer Günther Mittermeyer wurde es ziemlich laut. Man kann Günthers Stimme noch deutlich hören, aber der Stimmenwirrwarr im Hintergrund ist überdeutlich zu hören. Also werden wir solche Sachen in Zukunft vermeiden. Heute gehen wir (ich, Christoph und Niko) zum Studio vom Martin Schmitt und schaun uns das mal an. Heute Interview mit dem Brasilianer Kalango (dem Wirt), der eigentlich Aristides Grammatikopoulos heisst, dann mit dem deutschen Zahnarzt Norbert Mannl, während der Behandlung (habe ein Stück Zahn verloren). Dann schau ma moi, dann seng ma scho. Heute scheint mal wieder die Sonne und es ist warm. Morgen fahren wir warscheinlich zum "Strand" und zeigen die schönen dunkelhäutigen Deutschinnen, vielleicht dann untermalt mit Bossa Nova von eim Münchner Türken gesungen.

 

12. Juli

Es is aber auch ser schlecht, sagen die experten, ein film zu machen one ein sender oder ein verlei zu ham, der garantiert, das er es kauft (und womöglich finanziert). Es is ser schlecht, ein film zu machen one eine geschäftsfürung zu machen, eine werbeabteilung usw usf. Das hab ich alles 8 jare lang versucht, und das reicht mir inzwischen.
Ich will morgen mit dem dren anfangen. Es is alles so knapp weil ich das sommerliche Deutschland und das winterliche Brasilien filmen möchte, und beide sind bekanntlich kurz. Und noch schlimmer, gleichzeitig. Je mer sich der film konkretisiert, desto selbstverständlicher scheint es zu werden, das es alles wie in einer normalen produktion sein sollte. Die technik soll besser werden, die organisazion perfekt und eine gescheite finanzirung muss noch geholt werden. Aber im endeffekt bleibt viles an mir hängen und ich kann nich alein das ganze bewältigen, ausserdem je mer das zeug wäxt desto mer muss ich meinen helfern helfen, und eigentlich muss ich mich jetz konzentriren, den film zu machen. Käferland versus Jaguarland kann nich perfekt sein, ich hoff nur das er ein guter zédorock-film wird.

 

11. Juli

Also das waren extrem stressige tage, und jetz hör ich ein bach-koral zum reläxen. und im felen einer weinflasche oder eines bires, trink in eim groszen weinglas traubensaft mit 51. diser shnaps, für di brasilienunkündigen, hat den slogan "uma boa idéia" (eine gute idee), und so wird immer für ihn mit einer guten idee geworben, das heisst, leute ham ein problem und jemand löst es auf brilianter weise, dann sit ma di flashe. ( ...) ich hab shon von mereren seiten gehört, das is alles zu eng und ich sollte das ganze ein par monate vershiben. aber deutschland soll sommerlich und brasilien winterlich sein, und leider is der deutshe sommer kurz, wi auch der brasilianishe winter. und wenn ma pech ham, wird der deutshe sommer winterlich und der brasilianishe winter sommerlich (er war in den letzten tagen gut winterlich mit temperaturen bis -6° C, aber das is nich immer so. und nich überall - im norden und nordosten is praktish immer warm, aber wir gen vor allem in den süden ...). und ein ganzes jar möcht ich wirklich nich warten. es gibt kein zurück, wir müssen america entdecken!

 

8. Juli

Ich fang am montag dem 12.7. mit eim low-budget dokumentarfilm an, der zeigt, das die deutschen zwar arm aber gutgelaunt sind, wärend die brasilianer vil geld ham aber dauernd jammern. Der provisorische tittel is Käferland versus Jaguarland. Es is ein langer und (hoffentlich) lustiger film über die klischees, die die deutschen über sich und über die brasilianer ham und über die klischees, die die brasilianer über sich und über die deutschen ham. Und natürlich vile bilder, die nich grade dise klischees bestätigen. Also dunkle schöne deutsche fraun am strand, brasilianische neonazis, brasilianer in der u-ban um 7 ur morgens auf dem weg zur arbeit, die gar nich samba tanzen, deutsche die lachen und gar nich wie ein feldwebel schrein, wenn sie sprechen, brasilianer, deren große sorgen es is, den swimming pool sauber zu halten, deutsche, die unter der brücke wonen, usw.

Zé do Rock